Hammer Artikel! Eine wirklich eindrucksvolle Perspektive. Erinnert mich an ein Zitat von Eugen Rosenstock - Huessy aus "Im Kreuz der Wirklichkeit", das mir mein bester Kumpel vor kurzem geschickt hat. "Wie die höhere Mathematik Gesetze des Weltalls errechnet, so dient die höhere Grammatik der jeweiligen Bestimmung des Menschengeschlechts. Sie muss dem gesellschaftlichen Drama gewachsen sein, in dem es um die vier Stufen des Erlebens geht: beseelen im Aufhorchen, begeistern im Mittteilen, bekleiden im Feststellen, begreifen im System."
Meine Schlussfolgerung: Um also mit der Welt wieder mehr in Beziehung zu treten brauchen wir eine gemeinsame Sprache. Eine gemeinsame Geschichte. Eine gemeinsame Erfahrung. Doch wie erschaffen wir solch eine "neue" Geschichte? Meine Antwort: "Poesie." Hier also ein Gedicht von mir:
Lieber Daniel, gleich ich meine "höhere" Grammatik derweilen versuche abzulegen, stimme ich dir zu, dass es eine neue gemeinsame Sprache braucht. Ob diese in der Sprache als solcher zu suchen ist, bezweifle ich mittlerweile jedoch. Das Stichwort "Erfahrung" klingt hier bei mir mehr an. Diesbezüglich danke ich dir auch sehr für dein Gedicht. Auf weitere Gedanken, die lebendig werden. Herzlich, Lilly
Liebe Lilly, danke für deine Antwort. Zuerst einmal: Ich bin auch kein Fan von komplizierter Grammatik xD So wie ich das verstanden habe, erschafft die "höhere Grammatik" einen Raum, in dem wir eine gemeinsame Antwort finden können. Meines Erachtens benutzen wir Hier also gerade "höhere Grammatik." Der Artikel gibt uns eine gemeinsame Erfahrung, in der wir in wirklichen Dialog treten können. Die Worte bauen also eine Art "Erfahrungsraum", den wir erforschen und erfahren können. Die Erfahrung ist in den Worten zu finden. Zwischen den Zeilen.
Lieber Daniel, das hab ich in gewisser Weise auch so verstanden, beziehungsweise dem "Zwischen" deiner Zeilen entnommen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass – so viel Sprache auch zu tragen vermag – das Leben als solches durch sie nicht übertragbar ist. Weiterhin herzlich, Lilly
Das ist wirklich schön gesagt! Ich stimme zu, das Leben ist nicht durch Sprache übertragbar. Kein Wort kann das Wortlose ausdrücken, um es einmal in meinen Worten zu sagen. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass Worte auf eine Reise schicken können. Die Reise zur Erfahrung. Das Wort des Wortlosen kann eine Sprache erschaffen, in der das Wortlose gefühlt werden kann.
Liebe Lilly, dieser Artikel fällt m.E. etwas aus dem Rahmen der sonstigen sehr anregenden und erhellenden Artikel, wie ich sie von Dir schätze. Ich nehme an, dass dies eventuell primär mit den verwendeten Quellen von Hartmut Rosa zu tun hat, die Du ja u.a. vorstellen möchtest. Für mich liest sich das diesmal ähnlich (!), wie die sehr verbreiteten, meist doch eher ziemlich unkonkret-schwülstig formulierten, aber im Kern doch recht beliebigen Ratschlägen für ein richtiges Leben (im falschen?!), die im Internet in schriftlicher Form oder in unzähligen "Heils-Videos" seit vielen Jahren kursieren. Bei mir fing es beim Lesen schon an mit der Einleitung an "Eine Bedingungslosigkeit, bedingt durch nichts anderes ...". - Moment, dann also doch nicht so bedingungslos? -
Dafür bin ich völlig begeistert über die Bekanntschaft mit dem Maler Konstantin Fjodorowitsch Bogajewski, den Du vorstellst und den ich dadurch entdeckt habe, was mir eine große Freude bereitet. Danke Dir dafür! - Herzlich Psammetich
Du Lieber, oder Liebe, wie schön, dass ein Artikel auch mal nicht gefallen und gleichzeitig die Bildauswahl mehr Gewicht gewinnen darf. Danke dir für deine Rückmeldung.
Liebe Lilly, herzlichen Dank für Deine verständnisvolle Antwort. Ich hatte ganz bewusst geschrieben, dass der besagte Artikel - es liegt ja schon länger zurück - für mich eine Ausnahme war... Trotzdem ist mir auch seit dem aufgefallen, dass Du den Stil und die "philosophische Heimat inkl. der Quellen" Deiner Artikel in eine etwas andere Richtung verschoben hast - etwas mehr ins "Ungefähre", weiterhin mit schönen und heute wirklich Not tuenden Gedanken und Formulierungen, aber für mich weniger greifbar und auf einen (oder mehrere) Punkte. Ich lese trotzdem gern weiter! Es hat wahrscheinlich mit den generellen Entwicklungen und Deinen persönlichen Stimmungen oder Erlebnissen zu tun und ist insofern einfach eine Wahrnehmung, keine Kritik. Obwohl vermutlich hier "alle" mitlesen, wollte ich es Dir als Antwort in der gebotenen Kürze schreiben. - Ansonsten - bei mir handelt es sich um einen "Er", da bin ich mir ganz sicher :-) - Psammetich II war ja auch ein Mann. Liebe Grüße, Dir viel Kraft und alles Gute Psammetich (...Norbert)
danke auch für diese Rückmeldung. Ich gebe dir ganz recht; es ist teilweise wirklich eine Frage der Hingebung oder der Bewusstwerdung eigener Anteile hinsichtlich mancher Themen, die den Ton meines Schreibens beeinflusst. Oder auch, wie sehr ich mich an Zitate klammere, oder doch meine eigene Sprache walten lasse. Dir alles Liebe, Lilly
Hammer Artikel! Eine wirklich eindrucksvolle Perspektive. Erinnert mich an ein Zitat von Eugen Rosenstock - Huessy aus "Im Kreuz der Wirklichkeit", das mir mein bester Kumpel vor kurzem geschickt hat. "Wie die höhere Mathematik Gesetze des Weltalls errechnet, so dient die höhere Grammatik der jeweiligen Bestimmung des Menschengeschlechts. Sie muss dem gesellschaftlichen Drama gewachsen sein, in dem es um die vier Stufen des Erlebens geht: beseelen im Aufhorchen, begeistern im Mittteilen, bekleiden im Feststellen, begreifen im System."
Meine Schlussfolgerung: Um also mit der Welt wieder mehr in Beziehung zu treten brauchen wir eine gemeinsame Sprache. Eine gemeinsame Geschichte. Eine gemeinsame Erfahrung. Doch wie erschaffen wir solch eine "neue" Geschichte? Meine Antwort: "Poesie." Hier also ein Gedicht von mir:
Eine neue Seite, ein neues Kapitel
ein leeres Blatt im Gedankenlos
Wortlos im Wort der Titel
Meine Erfahrung schreibt jetzt: "los!"
Ein Gedanke, der lebendig wird
gefühlt im Herz, vergänglich stirbt
sich neu erschafft, im Sinn,
was ihn lebendig macht.
Ich löse Rätsel schreib sie neu
zur Zeit, zeitgleich dem Zeitgeist
Der Erfahrung bleib ich treu,
es ist die Lösung die sie einkreist.
Lieber Daniel, gleich ich meine "höhere" Grammatik derweilen versuche abzulegen, stimme ich dir zu, dass es eine neue gemeinsame Sprache braucht. Ob diese in der Sprache als solcher zu suchen ist, bezweifle ich mittlerweile jedoch. Das Stichwort "Erfahrung" klingt hier bei mir mehr an. Diesbezüglich danke ich dir auch sehr für dein Gedicht. Auf weitere Gedanken, die lebendig werden. Herzlich, Lilly
Liebe Lilly, danke für deine Antwort. Zuerst einmal: Ich bin auch kein Fan von komplizierter Grammatik xD So wie ich das verstanden habe, erschafft die "höhere Grammatik" einen Raum, in dem wir eine gemeinsame Antwort finden können. Meines Erachtens benutzen wir Hier also gerade "höhere Grammatik." Der Artikel gibt uns eine gemeinsame Erfahrung, in der wir in wirklichen Dialog treten können. Die Worte bauen also eine Art "Erfahrungsraum", den wir erforschen und erfahren können. Die Erfahrung ist in den Worten zu finden. Zwischen den Zeilen.
In Liebe, Daniel
Lieber Daniel, das hab ich in gewisser Weise auch so verstanden, beziehungsweise dem "Zwischen" deiner Zeilen entnommen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass – so viel Sprache auch zu tragen vermag – das Leben als solches durch sie nicht übertragbar ist. Weiterhin herzlich, Lilly
Das ist wirklich schön gesagt! Ich stimme zu, das Leben ist nicht durch Sprache übertragbar. Kein Wort kann das Wortlose ausdrücken, um es einmal in meinen Worten zu sagen. Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass Worte auf eine Reise schicken können. Die Reise zur Erfahrung. Das Wort des Wortlosen kann eine Sprache erschaffen, in der das Wortlose gefühlt werden kann.
Genau. Worte als Impulse, Erinnerungen an eine Welt abseits von Kopf und Verstand, Handreichungen ins Leben.
Die Erinnerung nach vorne
Mein Traum bereits verwirklicht
Im Wort ist, was ich forme
Der Impuls für ein Gedicht
Liebe Lilly, dieser Artikel fällt m.E. etwas aus dem Rahmen der sonstigen sehr anregenden und erhellenden Artikel, wie ich sie von Dir schätze. Ich nehme an, dass dies eventuell primär mit den verwendeten Quellen von Hartmut Rosa zu tun hat, die Du ja u.a. vorstellen möchtest. Für mich liest sich das diesmal ähnlich (!), wie die sehr verbreiteten, meist doch eher ziemlich unkonkret-schwülstig formulierten, aber im Kern doch recht beliebigen Ratschlägen für ein richtiges Leben (im falschen?!), die im Internet in schriftlicher Form oder in unzähligen "Heils-Videos" seit vielen Jahren kursieren. Bei mir fing es beim Lesen schon an mit der Einleitung an "Eine Bedingungslosigkeit, bedingt durch nichts anderes ...". - Moment, dann also doch nicht so bedingungslos? -
Dafür bin ich völlig begeistert über die Bekanntschaft mit dem Maler Konstantin Fjodorowitsch Bogajewski, den Du vorstellst und den ich dadurch entdeckt habe, was mir eine große Freude bereitet. Danke Dir dafür! - Herzlich Psammetich
Du Lieber, oder Liebe, wie schön, dass ein Artikel auch mal nicht gefallen und gleichzeitig die Bildauswahl mehr Gewicht gewinnen darf. Danke dir für deine Rückmeldung.
Liebe Lilly, herzlichen Dank für Deine verständnisvolle Antwort. Ich hatte ganz bewusst geschrieben, dass der besagte Artikel - es liegt ja schon länger zurück - für mich eine Ausnahme war... Trotzdem ist mir auch seit dem aufgefallen, dass Du den Stil und die "philosophische Heimat inkl. der Quellen" Deiner Artikel in eine etwas andere Richtung verschoben hast - etwas mehr ins "Ungefähre", weiterhin mit schönen und heute wirklich Not tuenden Gedanken und Formulierungen, aber für mich weniger greifbar und auf einen (oder mehrere) Punkte. Ich lese trotzdem gern weiter! Es hat wahrscheinlich mit den generellen Entwicklungen und Deinen persönlichen Stimmungen oder Erlebnissen zu tun und ist insofern einfach eine Wahrnehmung, keine Kritik. Obwohl vermutlich hier "alle" mitlesen, wollte ich es Dir als Antwort in der gebotenen Kürze schreiben. - Ansonsten - bei mir handelt es sich um einen "Er", da bin ich mir ganz sicher :-) - Psammetich II war ja auch ein Mann. Liebe Grüße, Dir viel Kraft und alles Gute Psammetich (...Norbert)
Lieber Norbert,
danke auch für diese Rückmeldung. Ich gebe dir ganz recht; es ist teilweise wirklich eine Frage der Hingebung oder der Bewusstwerdung eigener Anteile hinsichtlich mancher Themen, die den Ton meines Schreibens beeinflusst. Oder auch, wie sehr ich mich an Zitate klammere, oder doch meine eigene Sprache walten lasse. Dir alles Liebe, Lilly