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Avatar von Claudia Radow

Wunderschöne Bilder, welche mich mit Sehnsucht erfüllen nach etwas, das es nicht mehr gibt. Nur war die Welt 1902, 1914/16 usw. wirklich besser? Sicher nicht, allein der Erste Weltkrieg eine Katastrophe. Manches war besser, viel besser, ein Großteil jedoch viel schlechter. Man denke auch an die Umweltbelastungen der Industrialisierung. So wird es immer sein. In den 70er Jahren aufgewachsen war ich sicherlich viel schädlichem Plastik ausgesetzt, vielleicht hier und da auch noch Asbest und vieles mehr. Heute sind diese Gifte durch andere, u. U. noch nicht erkannte, ersetzt. Für mich macht es keinen Sinn, mich in mögliche daraus entstandene gravierende Folgen hineinzusteigern, allein die Angst machte mich krank. Meine Mutter starb mit 76 infolge eines Mangels in ihrer Kindheit im 2.Weltkrieg und den daraus resultierenden Krankheiten. Mein Vater bekam Krebs aufgrund einer Asbestfaser in der Lunge. Der eine wird trotzdem uralt, der andere nicht. Auch dies wird bleiben. Den einen greift die Strahlung an, den anderen nicht.

Menschen, durch alle Generationen, die gar nicht mehr ohne ihr Smartphone sein können, nicht einen Moment des Tages, die Welt durch das Internet erfahren, überall sofort nach einem verfügbaren Netz suchen, längst die damit verbundene Durchsichtigkeit des Individuums als normal erachten, werden unseren Planeten bestimmen, auch wenn dies eigentlich beklemmend ist, ein Zurück wird es nicht geben, die Vorteile zu verlockend, es sein denn, ein Atomschlag zerstört diese Welt. Alle anderen leben in einer Nische. Abschirmfarben, Baldachine sind für eine winzige wohlhabende Minderheit.

So setzte ich auf die Wahl im Mikrokosmos, den Mut die eigene Welt so intensiv wie möglich frei und selbstbestimmt zu gestalten und den Dingen, welche nicht zu verändern sind, mit Haltung zu begegnen, die Furcht zu bannen und ihnen nicht die Möglichkeit zur Zerstörung meiner Seele zu geben. Ein mehrheitliches Umdenken in der Welt erhoffe ich nicht mehr. Diesen naiven Gedanken meiner Jugend habe ich längst begraben, spätestens seit der Coronaepisode und den augenblicklichen weltweiten Geschehnissen. Doch auch hier gilt, war es je besser oder war dies allein eine Illusion? Der Mut und die Kraft zum eigenen Denken sind gesellschaftlich unterentwickelt und der Drang, sich dem mehrheitlichen Konsens anzugliedern, noch immer ungebrochen.

Es lebe die Nische, die Kunst und die Leichtigkeit, sich ganz nach Pippi die eigene Welt zu gestalten. Nicht selten schwierig genug.

Danke Lilly für die vielfältigen Anregungen, das eigene Sein zu hinterfragen. Die Kunstauswahl in Deinen Artikeln für mich stets ein Trost und sei es nur, nicht darüber zu verzweifeln, so wenig im Großen verändern zu können, denn dieses Problem hatten die Menschen auch damals. In diesem Sinne hat sich wirklich noch nichts verändert.

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Avatar von Michael Kuhn

Kriegswaffe Planet Erde von Rosalie Bertell fällt mir hierzu ein. Aber Vorsicht! Nichts für schwache Nerven.... Zudem kann ich die Doku "Das Leben der Amisch" auf 3sat/phoenik empfehlen zum Nachdenken, ich muss es selber noch viel mehr. Die verbieten in ihren Häusern einfach jegliche Technologie bis zum Smartphone und Internet ganz bewusst, nur am Arbeitsplatz ist es nutzbar, denn Sie sehen auch dass Sie wettbewerbsfähig sein müssen. Das wirkt beim Ansehen der Doku skurril und widersprüchlich, aber viele der Amisch Gemeinschaften haben weder bei Pandemie mitgemacht und sind im Durchschnitt deutlich gesünder als der Durchschnittsamerikaner. Auch Ärzte gibt es nicht bei Ihnen angeblich. Für größere Notoperationen legen Sie zusammen in der Gemeinschaft, aber rennen anscheinend nicht wegen jedem WehWehchen zum Arzt wie der Durchschnittskapitalist. Hochspannend, wie diese Gemeinschaften sich in der heutigen Zeit behaupten können....

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