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Mai 23Gelikt von Lilly Gebert

Wunderschöne Bilder, welche mich mit Sehnsucht erfüllen nach etwas, das es nicht mehr gibt. Nur war die Welt 1902, 1914/16 usw. wirklich besser? Sicher nicht, allein der Erste Weltkrieg eine Katastrophe. Manches war besser, viel besser, ein Großteil jedoch viel schlechter. Man denke auch an die Umweltbelastungen der Industrialisierung. So wird es immer sein. In den 70er Jahren aufgewachsen war ich sicherlich viel schädlichem Plastik ausgesetzt, vielleicht hier und da auch noch Asbest und vieles mehr. Heute sind diese Gifte durch andere, u. U. noch nicht erkannte, ersetzt. Für mich macht es keinen Sinn, mich in mögliche daraus entstandene gravierende Folgen hineinzusteigern, allein die Angst machte mich krank. Meine Mutter starb mit 76 infolge eines Mangels in ihrer Kindheit im 2.Weltkrieg und den daraus resultierenden Krankheiten. Mein Vater bekam Krebs aufgrund einer Asbestfaser in der Lunge. Der eine wird trotzdem uralt, der andere nicht. Auch dies wird bleiben. Den einen greift die Strahlung an, den anderen nicht.

Menschen, durch alle Generationen, die gar nicht mehr ohne ihr Smartphone sein können, nicht einen Moment des Tages, die Welt durch das Internet erfahren, überall sofort nach einem verfügbaren Netz suchen, längst die damit verbundene Durchsichtigkeit des Individuums als normal erachten, werden unseren Planeten bestimmen, auch wenn dies eigentlich beklemmend ist, ein Zurück wird es nicht geben, die Vorteile zu verlockend, es sein denn, ein Atomschlag zerstört diese Welt. Alle anderen leben in einer Nische. Abschirmfarben, Baldachine sind für eine winzige wohlhabende Minderheit.

So setzte ich auf die Wahl im Mikrokosmos, den Mut die eigene Welt so intensiv wie möglich frei und selbstbestimmt zu gestalten und den Dingen, welche nicht zu verändern sind, mit Haltung zu begegnen, die Furcht zu bannen und ihnen nicht die Möglichkeit zur Zerstörung meiner Seele zu geben. Ein mehrheitliches Umdenken in der Welt erhoffe ich nicht mehr. Diesen naiven Gedanken meiner Jugend habe ich längst begraben, spätestens seit der Coronaepisode und den augenblicklichen weltweiten Geschehnissen. Doch auch hier gilt, war es je besser oder war dies allein eine Illusion? Der Mut und die Kraft zum eigenen Denken sind gesellschaftlich unterentwickelt und der Drang, sich dem mehrheitlichen Konsens anzugliedern, noch immer ungebrochen.

Es lebe die Nische, die Kunst und die Leichtigkeit, sich ganz nach Pippi die eigene Welt zu gestalten. Nicht selten schwierig genug.

Danke Lilly für die vielfältigen Anregungen, das eigene Sein zu hinterfragen. Die Kunstauswahl in Deinen Artikeln für mich stets ein Trost und sei es nur, nicht darüber zu verzweifeln, so wenig im Großen verändern zu können, denn dieses Problem hatten die Menschen auch damals. In diesem Sinne hat sich wirklich noch nichts verändert.

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Mai 24·Mai 24 bearbeitet

Moin Claudia.

Ich würde dir gerne ein Paar Fragen zum obigen Beitrag stellen.

Glaubst du, dass Atombomben existieren?

Gehst du davon aus, dass eine Seele wirklich zerstört werden kann?

Zur überwiegenden Masse der "Menschen" habe ich mittlerweile eine, vielleicht auch eigentümliche Auffassung. Ich halte die breite Masse tatsächlich für unbeseelt, im eigentlichen Sinne wären das dann Bioroboter, die das Denken,Fühlen oder Wirken einer Seele nicht im Ansatz begreifen können. Und ich habe es im Gefühl, dass diese Unbeseelten bald gehen dürfen.

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Ein wenig spät Sebastian, war kurzfristig abgetaucht. Sind diese Fragen wirklich ernst gemeint? Es ist vielleicht nicht die Plattform, um all dies zu diskutieren, zu erwägen. Eigentlich Themen, um in einer Runde beisammen zu sein, um von einem Punkt zu anderen zu gelangen. Ingrid, siehe unten, macht deutlich, welch glattes Parkett man betritt, wagt man sich an die Definition des Wortes "Seele".

Weshalb sollte ich die Existenz von Atombomben verneinen? In meiner Schulzeit sah ich mit der Klasse "The day after" aus dem Jahr 1983. Von dem Moment an überdachte ich meine Teenagerhaltung zum Thema Abschreckung. Ronald Reagan unterzeichnete am 08. Dezember 1987 in Washington zusammen mit Michael Gorbatschow den INF Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces). Angeblich hatte ihn der Film zusätzlich dazu bewegt, diesen Schritt zu tun. Ich fürchte diese Waffen und sehe sie in keiner Hinsicht als einen Gewinn an, bezweifle ihre Notwendigkeit.

Und die Frage zur Seele, auch dies kaum in wenigen Worten zu beantworten. Ich stimme zu, die Mehrheit der Menschen scheint unbeseelt, man denkt leicht an einen dystopischen Film, Beispiele gibt es genügend. Bioroboter trifft es. Ich denke jedoch vielleicht etwas banal im Sinne des Volksmundes an die Seele. Und im Rahmen dieser vielleicht etwas plumpen und simplen Annahme glaube ich, dass sich Seelen zumindest kaputt machen lassen. Viele Kinderseelen kommen erst gar nicht zur Entfaltung. Vielleicht ist dies unser großes Problem, wir zerstören als Gesellschaft schon die ersten jungen Triebe. Meine Tochter hätte vielmehr das Bedürfnis, diese Unbeseelten zu retten, bzw. sie aufzuwecken als sie zum Teufel zu schicken. Sie erinnert mich daran, den Seelenlosen gegenüber nicht seelenlos zu sein. So formuliere ich lädiert, unterentwickelt, doch vielleicht nicht gänzlich zerstörbar.

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Mai 28·Mai 28 bearbeitet

Moin Claudia.

Mein Verstand definiert einen Begriff, den er nicht greifen kann. Das Wort Seele kann wohl eher gefühlt, als definiert werden.

Und ja, meine Fragen waren ernst gemeint, da ich der Meinung bin, dass Seelen nicht zerstört werden können und zum zweiten bin ich mir sicher, dass Atombomben gar nicht existieren, nur in den Nachrichten, in Filmen, in den Köpfen, etc. Das, was gezeigt wird, sind wohl eher Wasserstoffbomben.

Dennoch ist die Atombombe ein mächtiges Schreckgespenst. Aber da hört es auch schon auf.

Ich finde es schön, dass deine Tochter so hoffnungsvoll und offen gegenüber ihrem Umfeld ist und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden.

Ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich genug von diesen Seelenlosen habe und ich kann sie kaum noch ertragen. Ich wünsche Ihnen aber dennoch nichts schlimmes.

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Zur Seele sage ich "verstanden", vor allem zur Formulierung "eher gefühlt als definiert". Habe auch über die Zerstörbarkeit weiter nachgedacht. Doch könnte man fragen, wenn die Seele unzerstörbar ist, wäre sie dann aber nicht zwangsläufig in jedem Menschen vorhanden, vielleicht banal ausgedrückt nur nicht aktiviert? Beziehungsweise wären sich die sogenannten Seelenlosen der Existenz ihrer Seele nur nicht bewusst?

Bei der Bombe bin ich irritiert. Physik war nie mein Spezialgebiet, nur habe ich die Wasserstoffbombe stets als eine Weiterentwicklung der Atombombe verstanden. Auf Hiroshima und Nagasaki wurden Atombomben der ersten Generation abgeworfen. Heutige nukleare Bomben, Wasserstoffbomben haben eine vielfach höhere Sprengkraft. Somit wäre die Wasserstoffbombe das viel größere Schreckgespenst. Oder?

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Gemäss gewissen Quellen sollen so etwa 70% der Personen unbeseelt zu sein, wobei schon der Begriff "Seele" sehr zu hinterfragen ist. Gibt es eine Seele und was heisst das? Gemeinhin würde man darunter ein "Gottesteilchen" im Menschen verstehen. Ich würde aber eher sagen, dass wir göttliche Wesen sind, die menschliche Erfahrungen machen (also nicht nur ein Teilchen von Gott besitzen....)

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In stimme Ihnen in vielen Dingen zu, Claudia. Allerdings geht echte Selbstbestimmung weit über eigenes Denken und Kunst hinaus. Die letzten Jahre haben nicht zuletzt bewiesen, dass weder die hoch gebildeten noch die künstlerischen Menschen vor Naivität und Selbsttäuschung gefeit sind.

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Sicher Robert, freies Denken ist nicht zwingend eine Folge von Bildung und ein weniger klassisch gebildeter Mensch kann sehr wohl einen ausgeprägten Sinn für selbstbestimmte Entscheidungen haben. Wie definiert man überhaupt echte Selbstbestimmung? Beginnen wir, ganz tief in diese Thematik einzutauchen, könnte sie einen überwältigen, mich jedenfalls. Auch würde ich niemals behaupten, völlig frei und gänzlich selbstbestimmt zu sein, mache Kompromisse.

Eine Lösung für dieses Dilemma werde ich in meinem Leben wohl nicht mehr finden. Es liegt an mir, dies düster zu betrachten oder mit Frieden in mir nach den Möglichkeiten, den unterschiedlichen Wegen zu suchen. Sie mutig gegen den Strom zu beschreiten und dabei vielleicht auf andere starke und freie Charaktere zu treffen, ohne jedoch zu verzweifeln, wenn der Pfad ein einsamer bleibt. Es gibt unzählige Bedrohungen, nicht alle sind gleichermaßen verheerend. "Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)

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"Akzeptiere alles, was in das Muster deines Schicksals eingewoben ist, denn was könnte besser zu deinen Bedürfnissen passen?" – Mark Aurel

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Mai 23Gelikt von Lilly Gebert

Kriegswaffe Planet Erde von Rosalie Bertell fällt mir hierzu ein. Aber Vorsicht! Nichts für schwache Nerven.... Zudem kann ich die Doku "Das Leben der Amisch" auf 3sat/phoenik empfehlen zum Nachdenken, ich muss es selber noch viel mehr. Die verbieten in ihren Häusern einfach jegliche Technologie bis zum Smartphone und Internet ganz bewusst, nur am Arbeitsplatz ist es nutzbar, denn Sie sehen auch dass Sie wettbewerbsfähig sein müssen. Das wirkt beim Ansehen der Doku skurril und widersprüchlich, aber viele der Amisch Gemeinschaften haben weder bei Pandemie mitgemacht und sind im Durchschnitt deutlich gesünder als der Durchschnittsamerikaner. Auch Ärzte gibt es nicht bei Ihnen angeblich. Für größere Notoperationen legen Sie zusammen in der Gemeinschaft, aber rennen anscheinend nicht wegen jedem WehWehchen zum Arzt wie der Durchschnittskapitalist. Hochspannend, wie diese Gemeinschaften sich in der heutigen Zeit behaupten können....

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Lieber Michael, das an dieser Stelle kurz dazwischengeschoben: Das Buch liegt hier und ist bereits zu 1/4 gelesen. Doch wie du selber richtig schreibst – nicht für schwache Nerven. Daher eine kurze sommerliche Unterbrechung.

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Mir fällt auch auf, dass des Öfteren hier antroposophische Bücher hier zitiert werden. Ich selber habe schon einige auf dem ebook Reader, aber andere haben immer Vorrang als mich in Steiners Gedankenwelt einzufinden. Auf Wikipedia sind die Antroposophen keine großen Gemeinschaften mehr, es gibt wohl regelmässige Treffen und Gesellschaften in best. Städten. Aber mich täte mal eine Einschätzung interessieren, wie die Antroposophen gegenüber Gemeinschaften wie den Amisch oder orthodoxen Juden in Sachen Resilienz des Einzelnen und der Gemeinschaft gesehen werden. Die Frage ist ja nicht mehr wie kann sich der Einzelne wehren gegen alles was kommt, da hilft auch noch so viel Lektüre nicht fürchte ich, sondern wie als Gemeinschaft und ich welcher Gemeinschaftgsstruktur und ja vielleicht uach mit welchen Glaubenssätzen im 21 Jhdt. Die Wissenschaft und Digitalisierug zielt eher auf Vereinzelung des einzelnen und Atomisierung der Gesellschaften, das sollte jedem der ein paar Jahre ein Uni mal besucht hat ab einem gewissen Punkt klar werden. Selbsterkenntnis in jedem Fall, aber v.a. über die letzten Jahre bin ich Bewegungen und Weltanschauungen gegenüber skeptisch geworden, die hptsl. von Einzelnen entwickelt und proklamiert wurden, aber man eigentlich empirisch keine Gemeinschaften findet die danach leben. Eine Waldorf-Schule würd ich da jetzt nicht als ausreichend gelten lassen wollen. Lenin, Steiner, ...., Wagenknecht, all diesesn Apologeten muss man mit sehr viel Skepsis begegnen ob ihre Gesellschaftstheorien empirisch und nachhaltig wirklich Substanz und Kontinuität aufweisen. Die Amisch oder alternative Lebensgemeinschaften und Kommunen mit Selbstversorgung mögen belächelt werden. Aber vielleicht sind das die wahren Auswege und Beispiele dafür wie es gelingen kann...?

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Mai 23·Mai 23 bearbeitet

Darf ich an dieser Stelle auf zwei Dinge hinweisen?

1. Tom Oliver Regenauer hat gerade seinen neusten Artikel unter dem Titel "Die sechste Dimension" veröffentlicht, in dem er noch bezüglich Nutzung von Technologie auch zu militärischen Zwecken aufzeigt, wie weit fortgeschritten die Möglichkeiten sind, nicht nur unsere leibliche Physis sondern auch unsere Gedanken durch Strahlung/Wellen zu manipulieren etc.

2. Ich verfolge seit einiger Zeit die herausragende Arbeit von Veda Austin, einer neuseeländischen Wasserforscherin, die seit über 10 Jahren intensivst erforscht, ob und wie Wasser kommuniziert, lernt, beeinflussbar ist, kurz: ob Wasser ein Bewusstsein hat. Dabei hat sie schlicht Unglaubliches herausgefunden, das zutiefst berührend ist und auch zuversichtlich stimmt. U.a. hat sie festgestellt, dass Wasser lernen kann, mit Gifte und eben auch 5G-Strahlung umzugehen, so dass es nicht mehr destruktiv wirkt. (Tipp: das neuste Video vom 21.5. mit ihr ist ein Gespräch mit Robert Edward Grant "A depp dive into the mysteries of water structure and consciousness")

Wir bestehen zu etwa 3/4 aus Wasser (unsere Augenlinsen enthalten 99% Wasser, wir schauen alles durch Wasser an...!).

Es gibt nur einen Weg mit allem, was uns begegnet umzugen und das Wasser in uns "anzuleiten": die Kraft - und ich sage ganz bewusst sogar die Lebenskraft und Schöpferkraft - in sich zu finden, zu nähren und immer bei sich zu bleiben, kurz: bewusst werden....

Das geht übrigens nicht über das Denken (Gedanken können von aussen manipuliert sein), sondern ganz zuerst über das Fühlen, die Wahrnehmung in sich....in uns (im Wasser in uns???) ist die Weisheit gespeichert....

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