15 Kommentare
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Avatar von sybille f.

Das war die schönste "Trauerrede", die ich je gelesen habe! Ich habe mitgefühlt und mitgeweint...

Auch wenn ich Gunnar nicht persönlich kennenlernen konnte, war er mir dennoch - wie vielen Anderen auch, zum Freund geworden. Ich fühlte, daß er eine feine Seele ist.

An ihm konnten wir/ich deutlicher denn je erkennen und spüren, daß wir alle zusammen eine MENSCHheitsfamilie sind. Immer verbunden, - ob wir uns kennen oder nicht, - ob wir uns fühlen, bewußt wahrnehmen...oder gerade nicht.

Denn im Grunde sind und suchen wir doch alle das gleiche.... "uns" - die LIEBE.

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Avatar von InfoHog

Geht mir ähnlich. Mich kannte er auch nicht, außer aus ein paar blödelnden Kommentaren under seinen Videos, die er mochte.

So gings mir auch bei Clemens Arvay. Hat mich mehr berührt, als ich mir vorgestellt hätte, da ich sie ja nicht persönlich kannte.

Als Gunnar in einem Video ankündigte, dass er nicht mehr lange habe, dachte ich schon, auch wenn ers nicht direkt sagte, an seinen lang vorher erwähnten Krebs - und seinen Versuch, das auf alternative Weise zu behandeln - über Nahrung, was schon nicht abwegig ist, aber nach meinen Kenntnissen lief er da in die falsche Richtung. Ich hab dann, im Versuch, irgendwie "durchzukommen", ein paar kleine Paypal zahlungen geschickt, mit, im Textteil, dem Hinweis auf das dünne Buch mit direkter Anleitung: "Can we heal from cancer?" von Guy Tenenbaum & Fred Evrard, die mit einem intuitiv glücklichen Synthetisieren eines strategischen Plans, basierend auf diversen aktuellen Studien, aus dem ForschungsJungle gepickt, ihren Krebs auszuhungern, mit geeigneten Fasten-mustern und Supplementierung fürs Unterfangen wichtigen Micronährstoffen, ohne dabei zu sehr Kalorienzufuhr zu haben... (die 2 habens geschafft, aus spätem Stadium -> ohne Befund zu wandern, wobei Fred nun, wenige Jahre später, wieder erkrankt ist, sein Krebs ist aber wohl erblich - "alle" Vorfahren hatten dasselbe. Bei Guy, bisher nichts, seit Jahren.)

Long story short, in einem Folgevideo sagte er dann - wie ich's schon ahnte, er habe soviel Tips erhalten, was man tun solle - das könne er schlecht alles ausprobieren. Ich wollte rüberschreien "aber hier gibt's Evidenz & erforschte Mechanismen!" bzw. kommentierte das - in einer Flut von anderen Kommentaren geht das aber leicht unter. Ich weiß letztendlich nicht, ob's ihm noch 'ne Weile länger im Diesseits gegeben hätte, aber es ist schon mindestens frustrierend, quasi etwas in den Händen zu halten, das, mit gewisser Chance, hätte helfen können, und damit in einer Flut von schlecht bis nicht dokumentiertem Hörensagen ohne plausible Basis unterzugehen, was wieder die Ironie des heutigen Informationsreichtums aufzeigt...

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Avatar von sybille f.

Gerade höre ich mir das humorvolle Gespräch zwischen Gunnar und Nicolai Binner an. Falls du es nicht kennst - höre es dir an!

Gunnar Kaiser /spricht mit Nikolai Binner über Humor, Männlichkeit & Krebs

www.youtube.com/watch?v=KpVi7lG5EuQ&list=

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Avatar von sybille f.

Ich kann das gut nachvollziehen. Die Hilflosigkeit nichts tun zu können , kann entsetzlich sein. Gleichzeitig kann ich Gunnar verstehen, der sowieso schon in einer Extremsituation war, und dann vielleicht hunderte von Vorschlägen geschickt bekam!!...? Er hat sein bestes getan und Du auch! Du hast es immerhin versucht! Mehr war einfach nicht möglich. ...

Ce la vie...

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Avatar von Praxis Frank Ulbrich Idstein

Sehr geehrte Frau Gebert,

großes Kompliment für diese schönen, starken und wahren Worte.

Diese. tun uns allen gut.

Danke dass Sie für mich diese Worte, Gedanken und Bilder finden.

Frank Ulbrich

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Avatar von KC

Liebe Lilly Gebert,

das ist der innigste, persönlichste, berührendste Nachruf, den ich gelesen habe.

Welch ein Glück, wie inspirierend muss es gewesen sein, Gunnar so nahe gestanden zu haben.

Und wie schmerzhaft muss nun der Verlust für Dich sein?

Deine Trauer ist auch meine Trauer ❣

Klaus Carl

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Avatar von Michael Schulze

Liebe Frau Gebert,

erst heute bin ich über Ihren auch ganz tollen Artikel "Im Spiegel des Anderen" in "manova" auf Ihren Blog gestoßen. Ihr sehr persönlicher und ergreifender Nachruf auf Gunnar Kaiser, ist für mich das Bewegendste und auch "Schönste", was ich bisher zu diesem traurigen Thema gelesen habe. Auch ich vermisse Gunnar sehr, zumal ich wohl nicht zuletzt wegen seiner Standhaftigkeit einigermaßen unbeschadet über diese ganze Corona-Dystopie gekommen bin. Nicht zuletzt hat mich sein Umgang mit seinem immer näher rückenden viel zu frühen Lebensende größte Hochachtung abverlangt. Schade, dass er den Traum von seinem Refugium nicht mehr verwirklichen konnte. Zwar hat er auch so viel Bleibendes hinterlassen, aber es wäre doch die verdiente Krönung seines Lebenswerkes gewesen. Aber vielleicht findet sich doch noch ein Kreis von ihm wohlgesonnenen Menschen, die postum so etwas auf die Beine stellen könnten?! Leider fehlen mir die finanziellen Mittel und mit 68 auch schon ein wenig die Kraft, um so ein Projekt maßgeblich unterstützen zu können, aber vielleicht ...?

Nochmals ganz herzlichen Dank für Ihre so wertschätzenden und berührenden Worte.

Herzlichst - Michael Schulze

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Avatar von Madhatter

Liebe Fr. Gebert,

Ihre Beiträge in verschieden Medien schätze ich schon seit Längerem. Der Mut zur persönlichen Aussage, den Sie am Schluß reflektieren, ist das Entscheidende. Den sollte man nicht nur den Toten, sondern auch den Lebenden gegenüber täglich aufbringen.

Gunnar Kaiser hat die Haltung des Sokrates und die Postulate Kants nicht vertreten, sondern praktisch gelebt, auch im Sterben und Abschied nehmen, mit einer quasi antiken Gelassenheit und Heiterkeit. Er hat die Offenheit gegenüber dem Anderen jederzeit zwanglos und selbstverständlich verbunden mit der Unhintergehbarkeit des eigenen Urteils. Er hat es immer vermieden, sein Wissen, das über Bildung hinaus eine Herzenssache war, zu prostituieren, sondern es als unscheinbare Selbstverständlichkeit zum Besten aller eingesetzt.- Es gibt viele Menschen wie ihn, auch wenn sie nicht sein Charisma, seine Popularität haben. Wir wissen das und ehren sein Andenken am besten, wenn wir diesen Lebenden die Treue halten. Sie selber gehören zu diesen. Sein Leben und sein Sterben sollten uns eine unabdingbare und unablässige Aufforderung bedeuten.

Danke für diesen Beitrag!

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Avatar von Marzia D. Narayani

Was für ein wunderschöner Abschiedsbrief, liebe Lilly Gebert! Danke, dass wir mitlesen und mitfühlen dürfen und dass Sie es gewagt haben, Ihre "private Trauer um Gunnar nach außen zu tragen", wie Sie schreiben... Ich bin überzeugt, dass Ihre Worte die nichtausgesprochenen Gefühle Vieler zu finden und wohl auch auszudrücken helfen... die Endlichkeit unseres diesseitigen Daseins in der Unendlichkeit im jenseitigen Anderswo... Danke.

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Avatar von Padrutt

Worte, die Herzen bewegen können, wenn man einen seelenverwandten Herzmenschen verliert - tiefgründig, dankbar und innigst🙏Ich durfte Gunnar nur eine Stunde in einem Zoomgespräch ganz für mich in meinem bretonischen Refugium auf mich einwirken lassen, so lebt er weiter in meinem Herzen 🙏Unaufhaltsam lebt seine Seele weiter in uns, die ihm folgten⭐️

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Avatar von Wolfgang Schwieren

Ich bin jetzt traurig, nachdem ich diesen Abschiedsbrief gelesen habe, dass es mir nicht gelungen ist einen solchen Brief beim Tod meines Bruders verfasst zu haben.

Er hat aber, schon ausser Bewusstsein, mich eingeladen, die letzte halbe Stunde bei ihm zu sein.

Hier in der Trauerrunde befindet sich ein Mitschnitt aus der 38. Sitzung der Stiftung Corona Ausschuss, wo Gunnar sein Streitpotetial entfalten konnte und entfaltet hat. Das zu suchen und anzusehen empfehle ich allen, die nicht das Glück gehabt haben, zum unmittelbaren Freundeskreis von Gunnar Ksiser gehört zu haben(wie ich)

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Avatar von Marzia D. Narayani

Vielleicht mögen Sie hier einen Link zu jener Sitzung des Corona Ausschußes einstellen, lieber Wolfgang, damit nicht mühsam danach gesucht werden muss... ?! Danke...

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Avatar von LIVE WITHOUT LIMITS with Klaus

Danke.

Ich bin erst heute durch Anna Nagel auf diese Mutter aller Trauerworte gestossen.

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Avatar von Winnie Schneider

Noch jemand, der 2023 zu früh ging. Für seine Seelenreise https://youtu.be/xpJhLoFWxVM

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