Seelendämmerung: Das Widerstreben geistiger Mächte
Von Teufels-, Narren-, und Totentänzen: Der Mensch inmitten Luzifers Traumbild und Ahrimans Vereinsamung.
Lolita, Uhrwerk Orange, Shining, Eyes Wide Shut. Im Kern drehen sich die Filme von Stanley Kubrick immer um eines: der Frage danach, welchen Kräften wir unterliegen. Gut und Böse, Liebe und Hass, Sex und Gewalt, Begehren und Angst, Treue und Betrug — alle zentralen Figuren in seinen Filmen ringen damit, Trieb und Moral, sprich Willen und Unterbewusstes in sich zu vereinen. Der Mensch, das machte Kubrick deutlich, ist zum Guten wie zum Bösen fähig. Das Problem bestünde nur darin, «das oft nicht unterscheiden zu können, wenn es angebracht ist»1. Er selbst ließ seinen Figuren die Wahl zwischen ihrer lichten und ihrer dunklen Seite. Schlussendlich war es ihr Scheitern, aus dem er einen manichäistischen Blick auf das Universum entwickelte, demzufolge die Welt nicht von Gott, sondern vom Streit der guten und bösen Mächte um ihre Vorherrschaft erschaffen wurde.
Teil von jener Kraft
Bereits Goethe war davon überzeugt, dass «das Böse» nicht allein eine in den Menschen und von Menschen selbst generierte Kraft darstelle, sondern als außerhalb des Menschen bestehende kosmische Kraft existiere. Bei dem Glauben, alle «Strippen» mündeten bei der Politik, bei Geheimbünden, den Rothschilds oder Rockefellers, hätte er folglich nicht nur den Kopf geschüttelt; er hätte sich vermutlich auch dahingehend bestätigt gefühlt, dass eben jene geistigen Kräfte, die hier auf Erden vom Menschen Besitz ergriffen hätten, alles daran täten, und zugleich sehr geübt darin seien, dessen Aufmerksamkeit weg von sich, hin zum Irdischen, zum Materiellen zu lenken.
Zwar lieferte Goethe mit seinem Faust die unvergänglichste literarische Ausarbeitung jener Geister, doch war es Rudolf Steiner, der ihre Namen wieder ins Bewusstsein der Menschen brachte. 1906 wies er erstmals explizit darauf hin, «wie neun verschiedene Mächte der sogenannten Unternatur in den menschlichen Handlungen und Beziehungen wirken». Unter ihnen: Luzifer, Ahriman, Sorat und Asuras. Als Kräfte der neun geistigen «Erdensphären» würden sie die Menschen in ihrem Denken, Fühlen, Wollen und Tun dahingehend beeinflussen, dass das in ihnen vorhandene Ur-Böse «über die physischen Zerstörungen hinaus zur definitiven Auslöschung des geistigen Wesenskerns eines Menschen führe»2. Sie hätten sich «gegen die kosmische Ordnung gewendet» und seien seither darauf aus, mithilfe «großer Scharen niedriger Wesen», auch bekannt als «Dämonen», die auf Freiheit und Autonomie ausgerichtete Freiheit des Menschen zu hintertreiben.3
Einige Jahre später, in acht Vorträgen, die er in der Zeit vom 27. Oktober 1919 bis zum 28. Dezember 1919 vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach und Stuttgart, Bern und Zürich hielt, sprach Steiner immer wieder von den drei weltgeschichtlich einmaligen Inkarnationen «übermenschlicher Wesenheiten»: der des Luzifer im dritten vorchristlichen Jahrtausend im Osten Asiens, genauer in China, der des Christus an der Zeitenwende und die Ahrimans im dritten nachchristlichen Jahrtausend hier im Westen4. Für Steiner war es von größter Wichtigkeit, insbesondere diese beiden Formen des Bösen gut zu unterscheiden; ihren polaren Charakter zu kennen. Denn so wie Luzifer immer die Illusion, das Traumbild erstrebt; die menschliche Seele von der Erde wegführen will, in «eine Welt der schönen Bilder», will Ahriman den Menschen «tiefer ins Irdische hineinzwingen, ihn stärker mit der physischen Materie verbinden. Er ist der Inspirator des einseitig gewordenen Materialismus, der Schöpfer des leeren, abstrakten Denkens, das gegenwärtig den Ton angibt in unserer Gesellschaft. Luzifer schuf die Karikatur der inhaltslosen Fantasie, Ahriman die Karikatur des inhaltslosen Computergehirns»5. Aber der Reihe nach:
Luzifer
Als «gefallener Engel» und Schlange im Paradies sitzt Luzifer in der Empfindungsseele des Menschen. Was er fördert, ist Egoismus auf der einen, Realitäts- und Weltflucht auf der anderen Seite: Seine berauschenden Praktiken und Drogenexesse versprechen nicht nur «mühelose Geist-Erfahrungen ohne eigene seelisch-geistige Entwicklung»6, — indem er die Selbstwahrnehmung und Empfindungen der Menschen verzerrt, verführt er ihre Seelen dazu, «ihren Kontakt mit der Erde verlieren zu lassen. Er will, daß sie in einer schönen Traum-Wirklichkeit aufgeht»7. Dabei ermöglicht er gerade dadurch, dass er sich über den Kosmos stellt, die menschliche Freiheit.
Ahriman
Ahriman wiederum, auch bekannt als Satan oder Mephistopheles, gilt als die Verkörperung alles Bösen. Namentlich erstmals in den mittelpersischen Texten der zoroastrischen Tradition erwähnt, sitzt er als «Herr der Materie» in der Verstandesseele des Menschen und führt diesen zu Lüge, Irrtum und Materialismus. Indem ihm ein falscher Mystizismus innewohnt, spornt er den Menschen nicht nur zu allerlei Höhenflügen an, sondern verleitet ihn auch zu jeglicher Form von Fanatismus. Als «Geist der Finsternis» bringe er, so Friedrich Glasl, «Menschen dazu, Geistiges zu leugnen, und lässt darüber hinaus eine Geist-tönende Haltung aufkommen. An die Stelle des Geistigen tritt eine materialistisch orientierte Wissenschafts-Gläubigkeit, oft eine Anbetung der Technik. Das fördert eine Erdenbindung, oft eine Welten-Sucht und starkes Verlangen nach materiellem Besitz. Dafür setzt Ahriman beim Ätherleib und bei der Verstandesseele an und inspiriert zu abstrakten Gedankenkonstruktionen. Diese werden mit äußerer Gefühlskälte, mittels Macht und Herrschaft, Lüge und Täuschung, Zwang und Gewaltdenken und ohne Rücksicht auf Verluste umgesetzt»8.
Ähnliches schreibt der Anthroposoph Bernard Lievegoed in seinem bekannten Werk «Über die Rettung der Seele»: «Ahriman will ichlose Menschen, die keine innere Berührung mit den Dingen mehr haben und die wie automatenhaft handeln. Ahriman intendiert eine mechanisch funktionierende Gesellschaft.» Noch zu Lebzeiten (*1905 - †1992) beobachtete er: «Die ahrimanischen Kräfte wollen alles beschleunigen. Man sieht, wie das jetzt zur Zeit überall geschieht: Alles tendiert bevorzugt zu kurzfristigen Projekten und schnellen Resultaten. Ahriman organisiert das auf diese Weise, weil er verhindern möchte, daß das Menschen-Ich ein vollbewußtes Verhältnis zu den neuen spirituellen Fähigkeiten erlangt.»9 Der Versuch Ahrimans bestand für Lievegoed darin, die Seele nicht nur zu verfinstern, sondern zu vernichten, «so dass das menschliche Ich keine Erfahrungen mehr durch sie machen kann». Ahriman wolle «jeden Menschen bis zur völligen Kontaktlosigkeit vereinsamen»10.
So erinnert beispielsweise Peter Selg daran, wie Steiner «über die ökonomische Zufriedenstellung und Ablenkung der Menschen in den wohlhabenden Industrienationen als einer gezielten Vorbereitungsstrategie Ahrimans [sprach], durch die die Menschheit über ihre ‹wichtigsten Angelegenheiten› getäuscht werden soll». «Die Zahlen» seien es, «durch welche die Menschen in einer Richtung verführt werden, durch die Ahriman am besten seine Rechnung findet für seine künftige Inkarnation im 3. Jahrtausend»11. Dementsprechend würde die Förderung des «ökonomischen Typus Mensch» durch Ahriman, antizipierte Steiner, so dominant werden, dass sie, über das politische Geschehen hinaus, neben der ökonomischen Realität nichts als relevant erachtet werden lasse – nicht die Welt der Ideen, nicht das Zwischenmenschliche, nicht einmal mehr das Menschliche im Menschen selbst. Das «Leben in Worten» und seine intellektuellen Theorien würden die Universitäten selbst dann bestimmen, findet das konservierte Wissen der Bibliotheken keinen Weg mehr ins Leben.12 Indem jedoch Wissenschaften ohne menschliche Selbsterkenntnis per se schädlich seien und, so Steiner, zu einer «Verahrimanisierung der Menschheit»13 führten, bestünde genau darin das Ziel Ahrimans: «die Erde gar zum Ausdrucke [seiner] Intellektualität zu machen, sie ganz zu intellektualisieren». Ahriman, so Steiner am 11. März 1921, «strebe danach, dass die Pflanzen- und Tierwelt verschwinde und ein ‹neuer Saturn aus Maschinen›, eine ‹neue Welt aus lauter Maschinen› entstehe, kein Ort für den Menschen und seine ‹Schwestern› und ‹Brüder› aus den Reichen der Natur.» Steiner sprach von einer «kosmischen Entscheidungsstunde»14.
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Indem spirituelle Impulse zunehmend als Chimäre erklärt und von ihrer potenziellen Wirksamkeit abgeschnitten würden, bliebe – ganz zu Gunsten Ahrimans – einzig die materialistische Interpretation der Evangelien und ihrer Ereignisse der Zeitenwende. Die moderne Theologie, erklärt Selg in Anlehnung an Steiner, «habe den kosmischen Sonnengeist des Christus und seine Inkarnation vollkommen verfremdet, verbreite lediglich die Kunde vom ‹schlichten Mann aus Nazareth› und diffamiere alle Wege zur geistigen Erkenntnis der Christus-Wirklichkeit». Durch dieses «Stehenbleiben» bei Jesus, so Steiner persönlich, würden die ahrimanischen Absichten gerade dahingehend gefördert werden, dass das rein äußerliche Christentum keinen Platz böte für die spirituellen Hintergründe des Daseins, die geistige Weltgeschichte und das Mysterium der Erde, geschweige denn für alles Wissen um die Dreigestalt der Inkarnationen von Luzifer, Christus und Ahriman.15 So sagte Steiner 1919 in Zürich:
«Daher bilden für Ahriman, wenn er in der modernen Zivilisation in Menschengestalt erscheinen wird, gerade diejenigen den Anfang einer Herde, die heute nur auf das Evangelium schwören und jede Art von wirklicher Geist-Erkenntnis ablehnen möchten aus den Konfessionen und aus den Sekten heraus, die nicht lernen wollen, die abweisen wollen alles dasjenige, geistige Anstrengung zu konkretem Erkennen verursacht. Aus diesen Kreisen heraus werden sich ganze Scharen für die Anhängerschaft des Ahriman entwickeln. Generell, so Steiner, werde die Aufspaltung der Menschen in sich bekämpfende Gruppen dramatisch zunehmen, und dies keinesfalls nur im Hinblick auf religiöse Fragen. Auch im Umgang mit wissenschaftlichen ‹Belegen› oder ‹Beweisen› für ein erstrebtes Vorgehen werde sich die Militanz der Auseinandersetzung immer weiter steigern. Verschiedene Gruppierungen werden, so sagte Rudolf Steiner voraus, für sich und ihre Auffassung die Eindeutigkeit wissenschaftlicher ‹Fakten› in Anspruch nehmen; man könne jedoch ‹von allen diesen Dingen ganz genau ebenso exakt das Gegenteil beweisen›. Die so geführten ‹Beweise› reichen nicht an die Realität bzw. in die ‹Tiefe› des Seins, berühren nur eine obere Schicht der Wirklichkeit. Am 1. November 1919 hieß es dazu: Dann werden sie das Entgegengesetzte beweisen, der Eine dieses, der Andere jenes, die eine Gruppe dieses, die andere Gruppe jenes; und da man beides beweisen kann, so werden die Menschen übergehen zu Hass und Erbitterung, die wir ja genügend in unserer Zeit finden. Das alles sind wiederum Dinge, die Ahriman fördern will zur Förderung seiner eigenen Erdeninkarnation […].»16
Sorat und Asuras
Nachdem sich zusammenfassend sagen lässt, dass Ahriman für die Anthroposophie ein Geistwesen darstellt, dessen Kräfte den Menschen innerlich verhärten, ihn zum Materialismus verleiten und dort geistig verkümmern sowie seelisch vereinsamen lassen; zu dem Luzifers auflösende und bewegende Kräfte wiederum einen Gegenpol bilden, seien zuletzt noch die soratischen und die asurischen Kräfte zu nennen.
So gilt Sorat in seiner okkulten Bezeichnung des Sonnen- und Erdendämons als das in der Apokalypse des Johannes erwähnte Tier mit den zwei Hörnern, dessen Name nur verschlüsselt durch die 666 genannt wird und auch dessen Wirkung sich in 666-jährigen Perioden steigert. Während er in der Gruppenseele ruht und zu schwarzer Magie führt (9. Sphäre), besteht das Anliegen von Sorat darin, die für die Zukunft intendierte Wiedervereinigung der Erde mit der Sonne zu verhindern und den Menschen auf ewig an die damit zurückbleibende Erdschlacke, die sogenannte achte Sphäre zu binden (Schicht des Zersplitterers: Missverstehen, Atomisieren, Hass, Zorn17). Das mache ihn zum größten Gegner Christus, dessen Wirken er rückgängig machen will, und der sich durch das Mysterium von Golgatha einst mit der Erde verbunden hat, um gerade diese Wiedervereinigung einzuleiten und den Menschen zu der damit verbundenen Vergeistigung zu befähigen. Oder mit den Worten Rudolf Steiners:
«Und noch vor Ablauf dieses Jahrhunderts wird er sich zeigen, indem er in zahlreichen Menschen auftreten wird als diejenige Wesenheit, von der sie besessen sind. Man wird Menschen heraufkommen sehen, von denen man nicht wird glauben können, daß sie wirkliche Menschen seien. Sie werden sich in einer eigentümlichen Weise auch äußerlich entwickeln. Sie werden äußerlich intensive starke Naturen sein mit wütigen Zügen, Zerstörungswut in ihren Emotionen. Sie werden ein Antlitz tragen, in dem man äußerlich eine Art Tierantlitz sehen wird. Die Soratmenschen werden auch äußerlich kenntlich sein, sie werden in der furchtbarsten Weise nicht nur alles verspotten, sondern alles bekämpfen und in den Pfuhl stoßen wollen, was geistiger Art ist. Man wird es erleben zum Beispiel in dem, was gewissermaßen konzentriert ist auf engem Raume in seinen Keimen im heutigen Bolschewismus, wie das eingefügt werden wird in die ganze Erdenentwickelung der Menschheit.»18
Bleibt noch Asuras. Als den östlichen Lehren entstammender «Dämon» gilt sein Wirken als von höherer Ordnung als das der ahrimanischen Wesen19. Oder mehr noch: Gleich sie erst wirken können, nachdem ihnen Luzifer und Ahriman gemeinsam den Zugang zum Menschen verschafft haben, vollenden die Angriffe der asurischen Kräfte ihrer beiden Werke am geistigen Wesenskern des Menschen. Die asurischen Geister des Egoismus lähmen nicht nur das Ich, oder blockieren das Selbst – sie bezwecken die totale Vernichtung des Selbst. Ihr Ziel besteht darin, durch die unwiederbringliche Zerstörung des Ichs der Menschen eine Ich-lose Gesellschaft der seelenlosen Mechanisierung entstehen zu lassen. So zumindest beschreibt es Friedrich Glasl in seinem mehr als empfehlenswerten Buch «Mephistos Lektionen»: «Die Asuras setzen bei der Bewusstseinsseele an, und ihr Ziel ist die Zerstörung des Ich des Menschen. Denn nur das Ich des Menschen hat in sich die Kraft, durch das Ringen mit den Versuchungen höhere moralische Kräfte zu entwickeln und dadurch das Böse zu überwinden. Mit der Zerstörung des Ich stellen sich die Asuras grundsätzlich gegen die Entwicklung des Menschen.»20
So schrieb beispielsweise auch Sergej O. Prokofieff, nachdem er sich eingehend mit Rudolf Steiners Aussagen zum «radikalen Bösen» befasst hat, dass durch Asuras die Menschen zu einem bloßen Werkzeug verkommen ließe, «das weder Gewissen, noch Moral, noch Überzeugungen hat. Infolgedessen tritt nun das Böse, das Menschen tun, nicht aus falschen Überzeugungen oder Ideologien, nicht aus Egoismus und Geldgier oder Begierden und so weiter auf, sondern es wird das Böse einfach um des Bösen willen getan, sinnlos, durch keine rationalen und emotionalen Gründe erklärbar. Ein solches Böses kann ein normaler menschlicher Verstand weder begreifen noch mit ausgeklügelten psychologischen Theorien erklären.»21 Oder, abschließend, mit Rudolf Steiners Worten:
«Und in der Zeit, die jetzt kommen wird, werden sich hineinschleichen in diese Bewußtseinsseele und damit in das, was man das menschliche Ich nennt – denn das Ich geht auf in der Bewußtseinsseele – diejenigen geistigen Wesenheiten, die man die Asuras nennt. Die Asuras werden mit einer viel intensiveren Kraft das Böse entwickeln als selbst die satanischen Mächte der atlantischen oder gar die luziferischen Geister der lemurischen Zeit… Denn diese asurischen Geister werden bewirken, daß das, was von ihnen ergriffen ist - und es ist ja des Menschen tiefstes Innerstes, die Bewußtseinsseele mit dem Ich -, daß das Ich sich vereinigt mit der Sinnlichkeit der Erde. Es wird Stück für Stück aus dem Ich herausgerissen werden, und in demselben Maße, wie sich die asurischen Geister in der Bewußtseinsseele festsetzen, in demselben Maße muß der Mensch auf der Erde zurücklassen Stücke seines Daseins. Das wird unwiederbringlich verloren sein, was den asurischen Mächten verfallen ist. Nicht, daß der ganze Mensch ihnen zu verfallen braucht, aber Stücke werden aus dem Geiste des Menschen herausgeschnitten durch die asurischen Mächte. Diese asurischen Mächte kündigen sich in unserem Zeitalter an durch den Geist, der da waltet und den wir nennen könnten den Geist des bloßen Lebens in der Sinnlichkeit und des Vergessens aller wirklichen geistigen Wesenheiten und geistigen Welten.»22
Schluss: Eine Frage des Willens
Obgleich die gegenwärtige Präsenz der hier aufgeführten Kräfte, und damit meine ich vor allem Ahriman und Asuras, bedrückend sein mag, ist es wichtig zu wissen, dass es in unserer Weltenordnung nicht nur böse, sondern auch gute Geister gibt. Zudem gilt es, stets daran zu erinnern, dass es schlussendlich an uns liegt, ob sich diese mit unserem Handeln und Willen verbinden können, oder ob dies nur den bösen Mächten gelingt. Sich zur Freiheit zu entwickeln bedeutet schließlich nicht nur, so schreibt Friedrich Glasl am Ende seines Buches ganz richtig, «sich für das Böse entscheiden zu können, sondern auch, aus eigenem Entschluss mit den guten Geistern einen Beitrag zur Menschheitsentwicklung leisten zu wollen.»23 Mehr dazu im nächsten Text.
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Duncan, Paul (2003): Stanley Kubrick. Visual Poet, 1928-1999. Köln (Taschen), Seite 9.
Glasl, Friedrich (2022): Mephistos Lektionen. Wie das Böse im Individuum und im Sozialen wirkt. Dornach (Verlag am Goetheanum) Seite 62.
Lievegoed, Bernard (1994): Über die Rettung der Seele. das Zusammenwirken dreier großer Menschheitsführer. Stuttgart (Verlag Freies Geistesleben), Seite 113.
Selg, Peter (2021a): Die Zukunft Ahrimans. Und das «Erwachen der Seelen». Zur Geistesgegenwart der Mysteriendramen. Dornach, Seite 15ff.
Lievegoed (1994), Seite 113f.
Glasl (2022), Seite 20.
Lievegoed (1994), Seite 55.
Glasl (2022), Seite 21.
Lievegoed (1994), S. 81.
Zitiert nach Selg, Peter (2021b): Geistiges Überleben. Der Abgrund des Materialismus und die Aufgabe der Anthroposophie, Seite 19.
Selg (2021a), Seite 21.
Ebenda, Seite 18.
Selg (2021b), Seite 38.
Ebenda, Seite 15.
Selg (2021a), Seite 19.
Ebenda, Seite 19f.
https://www.anthroposophie-lebensnah.de/lebensthemen/die-neun-erdschichten/ueber-und-unternatur-des-menschen/
Rudolf Steiner GA 346, Seite 122f.
Rudolf Steiner, GA 110, Seite 178.
Glasl (2022), Seite 101ff., eigene Hervorhebung.
Sergej O. Prokofieff zitiert nach Glasl, Seite 103.
Rudolf Steiner GA 107, Seite 247ff.
Glasl (2022), Seite 154.
Danke, liebe Lilly für den anregenden Text! Bin schon gespannt auch den Nächsten.
In Vorfreude
Daniel Wirz
Wow, absolut genialer Text, wie du diese Kräfte in deinem Text beschreibst und sie von verschiedenen anderen Quellen untermalst, so einen Text in der heutigen Zeit zu schreiben ist so wichtig, weil wir ja nur die Augen aufmachen müssen um zu sehen, wie diese Kräfte die Menschheit heute attackieren. Danke Lilly, lieber Gruss Rahel (sahen uns in Zug bei der Lesung von Milosz)