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Avatar von Sebastian

Liebe Lilly,

hab Dank für deine Offenheit, in der du deine Gedanken und Gefühle mitteilst.

Du hast es wieder einmal geschafft, dass ich Gedankenkarrussell spiele:-)

Ich würde an dieser Stelle jedoch eine Kernfrage stellen wollen, denn diese stellte ich mir vor geraumer Zeit selbst, was natürlich nicht heisst, dass die Frage an sich, weder die Antwort auf diese auch für andere zutreffend ist.

Warum möchtest du jemand werden, der du von Beginn an bist?

Ich bin über die Jahre hinweg zur (eigenen) Erkenntnis gelangt, dass ich eins bin, im ur-ursprünglichen Sinne eins.

Und ich stellte fest, dass es Schreihälse gibt, die uns doch tatsächlich glaubhaft machen wollen, dass alle Menschen eins sind. Dem ist gar nicht so, denn auch hier findet eine Verdrehung statt.

Jede Seele ist eins, in sich eins und von Beginn an eins.

Auf diese (meinige) Erkenntnis folgte eine Tauchfahrt ins dunkle Tief meiner Seele und es wurde einiges aufgeräumt.

Diese Tieffahrt dauerte fast ein Jahr und sie war sehr schmerzhaft, jedoch sehr erkenntnisreich.

Alles stand Kopf und wollte doch auf die Füsse gestellt werden. Es folgte die Erkenntnis, dass wir Seelen von Beginn an ein-fach waren, jedoch nicht in Bezug auf eine Schwierigkeit, sondern sehr wohl im Sinne von Ein-Sein.

Wenn alles Natürliche zurück ins Ur(zustand) möchte, dann gilt es auch für Seelen. Zumindest war dies mein Gedanke.

Und wenn auch die Seelen ins UR wollen, bedeutet dies auch, dass die Seele sich wieder als eins wahrnehmen möchte. Es galt also für mich, das abzulegen, was ich irgebdwann als gegeben annahm, nämlich, dass es eine Psyche gibt oder das der Verstand für sich alleine besteht oder dass Gefühle für sich alleine stehen. Ich kam also an den Punkt, dass die Kategorien Verstand und Gefühlswahrnehmung gar keine alleinstehenden Kategorien sind. Alles geht Hand in Hand und ist doch eins.

Der Verstand ist für mich meine Seele, sowie alles Gefühlte meine Seele ist und umgekehrt.

Und diese Psychologenbrut habe ich für mich durchschaut. Eins vorab: Der Herr Freud hat uns einen Bärendienst erwiesen und er hat es geschafft, dass seine perversen Lügen als Wahrheit angenommen werden (natürlich wurde ihm dabei geholfen. Er hat seine Schmierlektüre nicht aus eigenem Antrieb heraus geschrieben).

Wie dem auch sei, Psycholgen wollen kategoriesieren, alles in Muster, Rahmen und Formen pressen. Sprich: Sie wollen die Einfachheit des Seins mit einer Spaltung ihrer selbst überziehen.

Sie wollen, u.a. auf Grundlage des Herrn Freud, etwas erklären und formen, was sie selber niemals haben werden.

Psychologen sind ein mächtiges Spaltwerkzeug, die gegen Seelen eingesetzt werden. Das Blöde ist nur, dass Seelen auch an ihnen wachsen. Der berühmte Satz mit X :-)

Liebe Grüße,

Basti

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Avatar von Ingrid

Liebe Lilly, vielen Dank für deinen zutiefst menschlich verständlichen Text. Ich möchte gerne meine Sichtweise zum Geheimnis des Gefühls mitteilen. Ich mache für mich einen Unterschied zwischen Gefühl und Emotion, wenn auch die Grenzen gelegentlich etwas fliessend sind.

Ein Gefühl ist für mich die neutrale, urteilsfreie Wahrnehmung dessen, was gerade ist/geschieht. Es ist gewissermassen statisch im Jetzt, im Moment. Man könnte dafür auch den Begriff Achtsamkeit verwenden. Ein Gefühl ist für mich das Substantiv der Tätigkeit fühlen, wahrnehmen, hin-und zuhören (horchen), spüren (körperlich innen wie aussen), auch riechen, schmecken in weitestem Sinn. Auch das Wahrnehmen von Schwingungen (Bauchhirn) und Intuition (Herzhirn) gehört dazu. Diese Wahrnehmung ist immer zuerst da, es ist ein Erleben und wird erst danach durch meinen Verstand "übersetzt" und interpretiert. Der Verstand ist dabei ein Beobachter, er denkt nach.

Emotionen hingegen sind nicht neutral, nicht urteilsfrei, sondern einem Trigger und damit einem Trauma, einem abgespeicherten Programm geschuldet und bringen Bewegung ins Spiel oder auch Lähmung (z.B. bei Angst). Natürlich werden Emotionen auch im Moment erlebt, aber durch Vorstellungskraft (oder eben durch äussere Anlässe) kann man die Emotionen so stark wieder aktivieren, dass man sie auch später nochmals tief erleben kann. An Gefühle (siehe oben) kann man sich erinnern, das ist aber kein Wieder-Fühlen mehr. Das Ausleben von Emotionen kann ohne Verstand geschehen, was bei einigen Emotionen nicht zu empfehlen ist...

Leider wird uns fehlerhaft beigebracht, wie man mit Emotionen umgehen soll, so dass oft nur der Weg über die Unterdrückung bleibt oder man möchte sie ganz weghaben (über-winden), weil man sie als Hindernisse ansieht, vom Aussen anerkannt zu werden. Erst wenn man es wagt, die Emotionen wirklich zu durch-fühlen, zu er-leben, werden sie er-löst und wir entdecken, dass sie uns menschlich und lebendig machen. Sie sind Teil unserer ganz souveränen und authentischen ursprünglichen Kraft.

Wenn man beide Aspekte kombiniert, kann man sich nicht in den Emotionen verlieren. Es geht also darum, seine Emotionen tief zu spüren und gleichzeitig achtsam und neutral wahrzunehmen, zu beobachten: aufmerksam sein, was gerade geschieht. (aus der Ebene des Denkens gesprochen: wie fühlt sich diese Emotionen gerade an? wo spüre ich sie in meinem Leib? warum triggert mich diese Aussage vom Gegenüber genau? wie tief kann ich fühlen? usw.)

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass solches Tun die grössten Geschenke sind, die ich mir selber machen kann. Tief einzusteigen in die Emotionen und gleichzeitig neutral wahrzunehmen, führt dazu, dass diese Frequenz wie eine Welle durch meinen Leib fliesst und die Emotion sofort befreit ist. Der Trigger ist erlöst und kommt nicht wieder. Erst dann kommt es zum Nachdenken über das gerade Erlebte.

Gefühle und Emotionen sind alles Frequenzcodes. Da ich Sängerin bin, erlaube ich mir, dies in einem für mich stimmigen Bild darzulegen, mein einzigartiges inneres Sein (als Eins) entspricht dabei meinem einzigartigen Klang. Dieser Klang, dieser Ton ist zusammengesetzt aus unendlich vielen Teiltönen (Schwingungen). Jedes Gefühl (jede Wahrnehmung) und jede Emotion stellen so einen Teilton dar.

Je bewusster ich mir selber werde, je achtsamer ich wahrnehme, umso mehr Gefühle (=Teiltöne) kann ich fühlen. Das ist eine Zunahme meiner Klangfarbe und meiner Wahrnehmungskraft (und damit auch meiner schöpferischen Kraft)

Jede Emotion (=Teilton), die blockiert ist, weil ich sie (noch) nicht wage zu erforschen, schwingt nicht mit. Wenn ich sie mutig erlebe und achtsam dabei untersuche, wird sie befreit und damit in meinen Klang integriert.

Mein eigener (innerer) Klang darf somit immer mehr er-tönen und durch-tönen. Diese Schwingungen wirken und können mit anderen menschlichen Klängen resonieren oder auch in anderen etwas triggern, anstossen....

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