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Avatar von Agnes Thomas

Die intellektuell-abstrakte (von der Lebendigkeit abgekoppelte) Gedankengänge von Sloterdijk finde ich fast wie eine Zumutung. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie nur einige auserwählte Leser erreichen wollen, sondern dass Sie auch für aufrichtig interessierte Menschen schreiben, die aber nicht alle, diese Art von intellektuellen Höhenflüge mit schwerverständlichen und abstrakten Begriffen unbedingt verstehen. Eine wahre Philosophie muss meiner Meinung nach auch schon in der Wort und Begriff-Wahl so sein, dass man das in sich - durch ihre verbindliche und verständliche Satzbildung und Darstellung - gerne bewegt und nicht das Gefühl bekommt, unter der Last der grossen, schwerverständlichen Begriffe zu zerbrechen. Wenn man Sloterdijk schon mal sprechen gehört hat, erlebt man seine Sprache genau so, wie seine Begrifflichkeiten und Ausführungen. Er redet kurzatmig, die Wörter wie gehackt und aneinandergereiht, holprig-suchend, in der Aussagekraft und Inhalt sogar etwas nebulös. Wie von einem anderen Planet.

Ich vermisse die Geschmeidigkeit der Empfindungen und Gedanken, die man eigentlich in Worte und Begriffe giesst und ihnen mit der Sprache Ausdruck verleiht.

Jedenfalls bekomme ich, wenn ich ihn höre nicht das Gefühl, dass Philosophie eine Weisheitsströmung, eine humanitäre Wissenschaft ist, die tatsächlich Wissen und Weisheit schafft und zu vermitteln sucht im Sinne des Schönen, Guten und Wahren. Oder anders ausgedrückt, eine menschliche Verbindlichkeit, Sanftheit und Harmonie. Aber Gott` sei Dank kann man noch Steiner, Armin Risi oder Axel Burkard hören oder lesen - um nur einige Zeitgenössische zu nennen - wenn man auf der Suche nach tiefgreifenderen Fragen ist, die man in dem Satz, "was hält die Welt im Innersten zusammen" auch zusammenfassen kann.

Ausserdem wollte ich noch gerne bemerken, dass es Themen/Fragen gibt, die man besser im inneren (esoterisch) Kreis stellt und bewegt, denn sie sind so komplex, kompakt und anspruchsvoll, dass man sie nur verstehen, nachvollziehen und leben kann, wenn man schon einen gewissen Lebensweg gegangen ist. Wenn man sie aber einfach so z.B. über you tube wie eine Anleitung oder Kochrezept ausbreitet und in die Welt posaunt - mag es noch so gut gemeint sein - wirkt sowas eher kontraproduktiv, befremdend und unverständlich. Ich habe mich etwas erschrocken, als ich das sah und hörte und wünschte, dass solche Themen einen entsprechenden Rahmen bekommen würden. Es gibt einfach Dinge, die man mit der Technokratie wie nicht verbinden kann, weil das Eine das Andere ausschliesst und eher zerstört als beflügelt. Und das finde ich sehr-sehr schade für Themen wie z.B. die Kundalini - Schlange. Auch dann, wenn man die Erörterungen einer Freundin gerne präsentieren möchte.

(Entschuldigung für evtl. Fehler, aber deutsch ist nicht meine Muttersprache)

Liebe Grüsse

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Avatar von Tom Reimer

Herzlichen Dank, die letzten beiden Abschnitte sind sehr schön und erbaulich. Doch muss es vielleicht kein Schuldkomplex sein, die anderen nicht sich selbst überlassen zu können, sondern es kann auch eine Art der Eigenverantwortung sein, sie schützen, sie vom Abgrund fernhalten zu wollen. Denn man lebt ja mit ihnen zusammen. Dass das vielleicht hoffnungslos ist, kann dabei bewusst sein und doch unternimmt man den Versuch.

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