Diskussion über diese Post

Avatar von User
Avatar von Klemens

Erst mal vielen Dank für deine berührenden Texte. Wenn ich deine Worte zu Hermann Hesse lese, dann finde ich es bezeichnend, dass viele Menschen Hermann Hesse kennen, aber kaum einer seinen "Lehrmeister", Artur Gusto Gräser. Auch er selbst erwähnt ihn nirgendwo, denn Gusto Gräser lebte das Leben, von dem Hesse immer nur schrieb. http://www.gusto-graeser.info/Leben/leben_index.html

Die subtile gesellschaftliche Aussage könnte lauten, du darfst gerne kritisch denken und auch schreiben, aber hüte dich davor, so zu leben.

Expand full comment
Avatar von Ingrid

Vielen Dank für diesen sehr dichten Text, in dem du ganz viel dessen, was ich fühle, in wunderbare Sprache gefasst hast. Das klingt enorm in mir an und ich bin geneigt, ganz viele deiner Gedanken kommentieren zu wollen. Erkennend, dass dies nur ein Wiederholen in meiner weniger brillanten Ausdrucksweise wäre, lasse ich es sein.

Nur einen Punkt greife ich nochmals auf: als professionell ausgebildete Musikerin habe ich mich längst vom Leben und Arbeiten in dieser künstlichen Welt voller Ellbogentum, Selbstdarstellungskult, Deutungskampf bzw. Suche nach immer absurderer Darstellungskunst verabschiedet.

Umso dankbarer und berührter las ich dann in Raymond Ungers Buch "Die Heldenreise des Bürgers...", wie er etwa im letzten Viertel des Buches seine Irriatation beschreibt, als er in Berlin auf die Künstlerszene traf. Unger sieht durch Kreativität die Möglichkeit, sein innerstes Wahrnehmen, zu entdecken, (wieder) zu fühlen, zu durchdringen und dann in seinen Bildern und auch in seinen Büchern zum Ausdruck zu bringen. "Kunst vorwiegend denkend zu erschaffen, ist ein effektiver Schutz vor Selbstbegegenung, denn: Denken und Fühlen schliessen sich aus."

Ich gehöre leider nicht zu denjenigen Sängerinnen (klassisch ausgebildet), die ihre Lieder und Texte selber schreibt, sondern re-produziere nur das bereits Erschaffene anderer Komponisten, trotzdem kann ich bestätigen, dass dies ebenso ein gewisses Mass an Neu-Schöpferkraft entfalten kann, die im Inneren und dann im Aussen wirkt - sofern sie ganz aus dem Fühlen kommt...

Nur 1-2 Stunden nach Beendigung der Lektüre von Ungers Buch fiel mir damals Kerstin Chavents Buch "Der Königsweg" in die Hände und kann nur empfehlen, beide Bücher nacheinander zu lesen, sie ergänzen sich wunderbar.

Expand full comment
12 more comments...

Keine Posts